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Jesus heilt und treibt Dämonen aus

Jesus heilt! Die Evangelien, die einzigen, zuverlässigen Zeugen, die uns zur Verfügung stehen, berichten darüber und die Wahrheit dieses Zeugen ist sogar von den Gegnern des Christentums selten in Frage gestellt worden.

Der Heilungsdienst Jesu während seines Erdenwirkens, als er für alle Menschen sichtbar war, steht im Mittelpunkt der Betrachtung. Jesus hat ein Beispiel für sein Wirken gegeben, das auch in der Gegenwart nicht nachgelassen hat. Um es mit den Worten des Hebräerbriefes (13,8) zu sagen: „Jesus Christus gestern und heute derselbe und auch in die Zeiten“. Wie es Apostelgeschichte 1,1 ausdrückt, hat „Jesus angefangen, zu tun und zu lehren“, bis er in die Himmel aufgenommen wurde. Weil Jesus ein Beispiel gegeben hat, wie ein geistlicher Mensch wirken soll, wird sein Heilungsdienst beschrieben, denn die Aufgabe der Heilung an sich hat er seiner Gemeinde übertragen. Durch sie nämlich wirkt letztlich er.

Wenn Jesus heilt, gehört es dazu, dass Dämonen ausgetrieben werden. Nicht nur in den Summarien (=Kurzmitteilungen über die Lehr- und Heilungstätigkeit Jesu) werden Heilungsdienst und Dämonenaustreibungen in einem Atemzug genannt; es verfälscht auch das Bild, sieht man neben dem „Heiler“ Jesus nicht auch den „Exorzisten“ Jesus. Jesus hat sich zwar vom Geist Gottes leiten lassen, aber er war eben gerade kein „Geistheiler“, sondern hat böse Geister ausgetrieben.

Krankheit und Dämonenbefall haben denselben Verursacher, sie stammen aus einem Nest. Heilung ist die Behebung eines Schadens, den der Teufel verursacht hat. Er ist der Urheber aller Krankheit mit Hilfe seiner bösen Mächte, den Dämonen. Er selbst, genau wie seine Dämonen, sind beim Kranken nicht greifbar. Sie setzen den Schaden, aber da, wo sie ihn setzen, sind sie nicht zu erkennen. Sie sind völlig „stumm“. Wenn jemand sichtbar von Dämonen befallen ist, werden sie laut in Gegenwart geistgeführter Menschen, wie es im NT in Gegenwart von Jesus sehr oft beschrieben wird. Dämonen sind alles andere als zurückhaltend und versuchen, die Menschen in das Elend zu ziehen, wo sie zuhause sind.

Krankheiten sind ein unleugbares Problem unserer Gesellschaft. Dämonen, da ihre Existenz abgestritten wird, werden ersetzt durch „psychische Krankheiten“. Deshalb wünschen sich erstaunlich viele, von einer Person „wie Jesus“ geheilt zu werden, aber die ständige Präsenz von Dämonen im NT wird zu einem „antiken Problem“ erklärt.

Die Heilungsstellen der Evangelien sind schon sehr oft ausgelegt worden, es widerstrebt mir deshalb etwas, nur einen weiteren Versuch zu unternehmen. Zahlen über Heilungen gebe ich nicht an, denn eine Heilung, die mehrfach beschrieben wird, darf nicht einfach mehrfach gezählt werden, wie das gelegentlich geschieht; außerdem ist die Zahl letztlich uninteressant. Stellen außerhalb der Evangelien sind es wirklich nicht wert, beachtet zu werden; sie sind in aller Regel unglaubhaft. Das Thomasevangelium wird von einigen Personen auf eine Stufe mit den kanonischen Evangelien gestellt, aber es ist an Heilungsberichten nicht interessiert. Deshalb habe ich den Weg gewählt, wichtige Verse der kanonischen Evangelien sehr subjektiv auszuwählen und in einer Zusammenfassung darauf den Blick zu lenken. Meine eigene Haltung kann und will ich dabei nicht verbergen, vielleicht ist die Kombination theologisches Wissen, Sprachbetrachtung und geistliche Betrachtung sogar nützlich. Wenn meine Ansichten jedem gefallen, würde ich mich fragen, was ich falsch mache!

Die Synoptiker (Matthäus, Markus, Lukas) sind zusammen abgehandelt worden, wobei Markus am Anfang steht, da er von den beiden anderen Evangelien fast vollständig verarbeitet ist. Die beiden übrigen Evangelien werden dazu verglichen, wenn es mir wichtig erscheint. Matthäus und Lukas werden anschließend nur mit ihrem Sondergut dargestellt. Die drei Heilungen des Johannes werden isoliert aufgeführt. 

Ein eigener Unterpunkt geht auf die Grenzen Jesu ein, weil es mir immer ein großer Trost war, diese Grenzen zu erkennen, aber nie einen Anstoß darstellte. Vielleicht kann ich Lesern diese Einsicht vermitteln.

Eine deutlich unterschiedliche Meinung zum Abschluss der Einleitung: 

„Daß die primitive Beurteilung der Krankheit auch im NT noch nachwirkt, zeigt nicht nur das häufige Auftreten Besessener, sondern auch die Motivierung körperlicher Leiden in Mt 12, 22 par; Lk 13, 11; Ag 12, 23; 1 K 10, 10; 2 K 12, 7; Apk 16, 2“. So lautet der erste Satz in: „Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament“, Band III, S. 203 (Studienausgabe 1990) zur Überschrift „Krankheit und Heilung im NT“. Dieser Satz stammt von einem Autor, der bereits vor meiner Geburt verstorben ist und wohl nie einen Computer in der Hand hatte. Ebenso „primitiv“ wie das NT beurteile ich immer „noch“ die Krankheit. Bei „Besessenen“ – schon dieses Wort missfällt mir, weil es nicht zutrifft, da es wider jedes Recht „besetzte“ Menschen sind – kann man leider im NT nicht vom „Auftreten“ sprechen, da es keine Rolle in einem Film ist, sondern grausame Realität. Es ist ohnehin die Frage, wer diesen Theologen zum Richter ernannt hat über die „Primitivität“ bei Jesus und anderen geistlichen Personen. Auf S. 204 wird Jesus dem „starren Vergeltungsdogma“ entrissen, weil sich der Theologe sonst auch nicht auf unseren Religionsstifter berufen könnte, den er damit „moderner“ als die „primitive Beurteilung“ durch das NT machen muss. Ich weiß nicht recht, ob ich mich über solche geistigen Klimmzüge ärgern oder amüsieren soll.

 

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